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Zwischen Mücke und Elefant: Konfliktregulation und Haltung bei empiriecom

27. Nov 2024

In der letzten Workshop-Reihe bei empiriecom standen zwei wesentliche Themen im Mittelpunkt: Konflikte und Haltung. Mit der Unterstützung von Werkstudent Leo, führte Marcel die Teilnehmenden durch einen intensiven Austausch mit diesen Aspekten, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext eine große Rolle spielen. Dabei stützten Marcel und Leo sich auf die Theorien von Klaus Eidenschink und Martin Permantier.

Lesezeit: 2,5 Minuten

In der letzten Workshop-Reihe bei empiriecom standen zwei wesentliche Themen im Mittelpunkt: Konflikte und Haltung. Mit der Unterstützung von Werkstudent Leo, führte Marcel die Teilnehmenden durch einen intensiven Austausch mit diesen Aspekten, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext eine große Rolle spielen. Dabei stützten Marcel und Leo sich auf die Theorien von Klaus Eidenschink und Martin Permantier.

Warum Konflikte uns weiterbringen

Es klingt vielleicht ungewöhnlich, aber der Workshop begann mit der Aussage: „Liebe Konflikte, schön, dass es euch gibt!“ – eine provokative Einladung, das Thema Konflikte aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die zentrale Botschaft: Konflikte gehören zum Alltag und sie vermeiden zu wollen, ist menschlich. Doch statt Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sie eskalieren zu lassen, liegt die wahre Herausforderung dazwischen – in der bewussten Regulierung.

Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Betrachtung der eigenen Konfliktpersönlichkeit. Die Selbstreflektion half den Teilnehmenden, ihre Verhaltensmuster in Konfliktsituationen zu verstehen und herauszufinden, welche davon funktional sind und welche sie künftig ändern möchten.

Marcel und Leo stellten außerdem drei Leitunterscheidungen vor, die helfen, Konflikte besser einzuordnen und zu regulieren. Ein Beispiel: Der „Aufmerksamkeitsmodus“. Dabei geht es darum, einen Konflikt entweder zu beruhigen, indem man das Problem spezifiziert („aus einer Mücke eine Mücke machen“), oder den Konflikt zu schüren, indem man ihn generalisiert („aus einer Mücke einen Elefanten machen“). Beide Pole können je nach Situation funktional sein – die Kunst liegt darin, sie bewusst einzusetzen.

Workshop Konfliktregulation
Workshop Konfliktregulation
Haltung – der unsichtbare Motor

Der zweite Teil des Workshops beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Haltung. Haltung ist zwar nicht direkt sichtbar, beeinflusst aber unser Verhalten, unsere Kommunikation und den Umgang mit anderen Menschen erheblich. Marcel und Leo erklärten, wie sich Haltung im Organisationskontext einordnet und was der Unterschied zwischen Lernen und Entwicklung ist.

Anhand des Konzepts der sechs Haltungen nach Martin Permantier wurde den Teilnehmenden verdeutlicht, dass es nicht primär darum geht, zwangsläufig die „reifste“ Haltung zu erreichen, sondern sich selbst zu reflektieren und die eigene Haltung bewusst wahrzunehmen. Diese Selbstbeobachtung hilft, besser zu verstehen, wie wir uns wirksam selbst steuern, um in Konflikten funktional zu reagieren und zu erkennen, wann wir in frühere Haltungen zurückfallen.

Eine praktische Übung, bei der die Teilnehmenden ihre eigenen Haltungsmuster und Bedürfnisse analysierten, ermöglichte es, diese in Konfliktsituationen bewusster wahrzunehmen und zu regulieren.

Von der Theorie zur Praxis

Am Ende des Workshops ging es darum, die gewonnenen Erkenntnisse auf die Arbeit bei empiriecom zu übertragen. Wo gibt es Konflikte im Unternehmen? Wie äußern sie sich und wie können wir funktional mit ihnen umgehen? Eine Methode, die dabei zum Einsatz kam, war „TRIZ“ aus den Liberating Structures – eine kreative Übung, bei der die Teilnehmenden zunächst gesammelt haben, welche Verhaltensweisen in den wichtigsten Konflikten besonders dysfunktional wären. Anschließend reflektierten sie darüber, welche dieser dysfunktionalen Verhaltensweisen wir bei empiriecom in irgendeiner Form selbst an den Tag legen. Im letzten Schritt ging es darum, zu überlegen, wie wir diese dysfunktionalen Verhaltensweisen stoppen oder wirksamer regulieren können.

Was bleibt?

Der Workshop bot viele wertvolle Impulse, um sowohl die individuellen Konfliktregulationskompetenzen als auch die Haltung in herausfordernden Situationen zu verbessern. Besonders die Selbstreflektion stand im Mittelpunkt – und das nicht nur für den beruflichen, sondern auch für den privaten Bereich.

In acht Workshops mit 65 Teilnehmenden aus verschiedenen Teams war es ein bunt gemischter, interdisziplinärer Austausch, der weit über die Grenzen einzelner Teams hinausging. Die kommenden Schritte beinhalten unter anderem die Weiterentwicklung der Konfliktregulationskompetenzen und das Angebot von Coaching-Formaten, um diese Fähigkeiten kontinuierlich zu üben.

Ausblick auf 2025

Für das kommende Jahr ist keine Einführung eines neuen theoretischen Themas geplant. Vielmehr soll der Fokus darauf liegen, die bisherigen Erkenntnisse zu vertiefen, auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, die Wechselwirkungen und Zusammenhänge der Themen der letzten drei Jahre Kommunikation und Feedback, (Selbst-)Führung, Haltung und Konflikt in der Praxis zu erleben, gemeinsam zu reflektieren und miteinander zu lernen.

Diese Workshop-Reihe zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich immer wieder selbst zu reflektieren, sich mit der eigenen Weiterentwicklung auseinanderzusetzen und Stück für Stück gemeinsam zu wachsen.


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